Sriranganathan: "Auf dem Bolzplatz gelernt"
Katharina Sriranganathan ist in Deutschland derzeit die beste Schützin in der 4. Liga an. Mit FUSSBALL.DE spricht sie über die Torjägerkanone.
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[Foto: 1. FC Düren]
„Vor allem ging es uns darum, dass die Kinder an diesem Tag Spaß am Fußball haben.“ Antje Iven, Integrationsbotschafterin des 1. FC Düren, brachte die Idee des „Integrations-Soccer-Camps“ am 23. September auf den Punkt. Auf dem Flyer hieß es zu Recht: „Wir spielen bunt – Über 35 Nationen. Ein Team.“
Der Zulauf im September war großartig, 30 Kinder folgten dem Lockruf. „Leider hat das Wetter nicht mitgespielt“, berichtete Iven, „ausgerechnet an diesem Tag hat es in Strömen geregnet, es war recht kalt. Trotzdem hatten die Kids viel Spaß.“ Die eingeladenen Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 14 Jahren aus Dürener Schulen, Heimen und Flüchtlingsunterkünften konnten sich nach Herzenslust austoben. „Der Spielspaß sollte bei der Maßnahme im Vordergrund stehen“, skizzierte Iven die Idee des Events. „Wir sehen aber auch eine nachhaltige Seite bei dieser Maßnahme, da teilnehmende Kinder spielerisch erfahren können, ob ihnen die Sportart Fußball Freude bereitet und sie dabeibleiben möchten“, so die Initiatorin.
„Es war schon toll, in die Kinderaugen zu schauen, die vor Freude strahlten“, meinte Iven, „es war einfach schön, dass sie aus dem normalen Trott herauskamen und etwas anderes zu sehen bekamen.“ Dabei hat der Verein (bisher der FC Düren-Niederau 08) bereits große Erfahrung im Umgang mit Spielern gesammelt, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und in Deutschland ein neues Zuhause suchen. „Im Verein sind derzeit Spieler aus 35 Nationen aktiv“, berichtet Iven, „der Klub ist anerkannter Stützpunktverein Integration durch Sport, unterstützt die Aktion 'Kein Platz für Rassismus und Gewalt' und ist seit 1985 Teilnehmer des größten internationalen Fußballturniers der Welt, des Dana Cups.“
„Erfahrung am und mit dem Ball waren keine Voraussetzung“
Das Event wurde am 23. September zwischen 10 und 14 Uhr durchgeführt. „Eigentlich wollten wir bis 16 Uhr spielen lassen, aber in Anbetracht des Wetters haben wir dann nach dem gemeinsamen Mittagessen die Veranstaltung beendet“, blickt Iven zurück. Angedacht war die Maßnahme sogar für 60 Kinder und Jugendliche, die von sechs Trainerteams den ganzen Tag betreut wurden. „Erfahrung am und mit dem Ball waren keine Voraussetzung“, so Iven. Der Funfaktor war vielmehr ausschlaggebend, Spaß an der Freude beim Fußball und an der Bewegung. Es wurde auf der Wiese neben dem Franz-Josef-Keimes-Sportpark in Düren-Niederau gespielt, sodass nicht einmal spezielle Fußballschuhe mit Stollen vonnöten waren. „Ein Kind hatte leider Schuhe mit einem Loch in der Sohle. Für den Jungen haben wir sogar noch kurzerhand ein Paar Fußballschuhe organisiert“, sagt Iven stolz.
Für Erfrischungsgetränke und einen Mittagsimbiss wurde ebenfalls gesorgt. Eltern, Erzieher, Betreuer und Geschwister waren zum Zuschauen eingeladen. Die Besucher wurden mit Kaffee und Kuchen versorgt. Und zuschauende Kinder konnten zwischendurch den „Schnellen Emil“, den Spiel- und Aktiv-Bus der Stadt Düren, nutzen.
Unterstützt wurde die Aktion von der DFB-Stiftung Egidius Braun und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Im Rahmen der Initiative „2:0 für ein Willkommen“ ging eine Zuwendung in Höhe von 1500 Euro an die Initiatoren, um Plakate, Flyer und Urkunden zu drucken und für das leibliche Wohl der Spieler- und Spielerinnen sowie der Zuschauer zu sorgen. T-Shirts mit Logo und Fußbälle wurden außerdem zur Verfügung gestellt. „Auch alte Trikots haben wir verteilt“, bemerkt Iven, „viele konnten kaum glauben, dass sie diese behalten durften.“ Ebenfalls mit eingebunden waren der Stadtsportbund Düren in Kooperation mit der Initiative Sportjugend NRW/Landessportbund NRW „Ich stehe für Demokratie & Respekt“, auch die Initiative Fußballvereine gegen Rechts „Kein Platz für Gewalt und Rassismus“.
Der 1. FC Düren war bereits bei der Aktion „1:0 für ein Willkommen“ im März 2016 mit einer Anerkennungsprämie von 500 Euro bedacht worden. Nun wurde das „Integrations-Soccer-Camp“ gefördert. Das Event war Bestandteil der „Interkulturellen Woche Düren 2018“. Auch in Düren hat der Fußball seine integrative Kraft, seinen sprachliche Barrieren sprengenden Charakter unter Beweis gestellt. Und ganz nebenbei erfuhren die Teilnehmer in spielerischer Art und Weise, was Teamfähigkeit, Zusammenspiel, gegenseitiger Respekt und gegenseitiges Verstehen, möglicherweise ohne die Sprache des anderen zu sprechen, bedeuten.
„Wir wollen auf jeden Fall im kommenden Jahr wieder eine solche Aktion durchführen“, unterstreicht Iven, „vielleicht werden wir etwas früher die entsprechenden Stellen ansprechen. Durch die Ferien war es diesmal recht knapp. Aber wir wollen nachhaltig etwas auf die Beine stellen.“ Ein Jugendlicher gab an, dass er nicht so sehr auf Fußball stehe, sondern eigentlich viel lieber Kickboxen betreibe. Auch diesem konnte durch die Verbindungen von Mitorganisatorin Susanne Hempel geholfen werden. Er durfte ein Boxstudio besuchen und dort ein Schnuppertraining absolvieren.
Die Egidius-Braun-Stiftung unterstützte in den Jahren 2015, 2016 und 2017 insgesamt 3324 Fußballvereine, die sich für Flüchtlinge einsetzten, mit einer pauschalen Anerkennungsprämie von jeweils 500 Euro. Darüber hinaus wurden im Jahr 2017 insgesamt 60 Fußballvereine und -verbände mit einer individuellen Fördersumme für weitergehende gesellschaftliche Integrationsansätze gefördert.
Auch im Jahr 2018 werden gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie mit finanzieller Unterstützung der Nationalmannschaft Engagements gefördert, die geflüchteten Menschen den weitergehenden Zugang in die Gesellschaft, vor allem zu Bildungs- und Berufsangeboten, erleichtern.
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