Sriranganathan: "Auf dem Bolzplatz gelernt"
Katharina Sriranganathan ist in Deutschland derzeit die beste Schützin in der 4. Liga an. Mit FUSSBALL.DE spricht sie über die Torjägerkanone.
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[Foto: F95/Christof Wolff]
Der FC Schalke 04 hat es vor zwei Jahren getan, Borussia Dortmund vor einem und der VfB Stuttgart startet jetzt. Immer mehr renommierte Profiklubs gründen eine Frauen- und Mädchenfußball-Abteilung, so nun auch Fortuna Düsseldorf. 127 Jahre nach Gründung des Vereins gehen die Rheinländer zunächst mit einem U17-Juniorinnen-Team an den Start.
Unter den Augen des Vorstandsvorsitzenden Alexander Jobst kicken 15 Mädchen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren an einem schönen Junitag auf dem Kunstrasenplatz an der Arena in Sichtweite des Düsseldorfer Flughafens. Bisher waren sie für verschiedene Düsseldorfer Amateurvereine am Ball, nun trainieren sie auf dem Gelände an der Arena des Zweitligisten.
"Da geht einem das Herz auf, wenn man die Mädels hier bei uns Fußball spielen sieht", freut sich Rudolf Schwarzer. Der 61-Jährige leitet die Anfang dieses Jahres neu geschaffene Frauen- und Mädchenfußball-Abteilung der Fortuna, Trainer ist Anestis Tsentemeidis.
"Da geht einem das Herz auf, wenn man die Mädels hier spielen sieht"
Die Düsseldorfer verfolgen ein etwas anderes Konzept als zum Beispiel die Schalker oder Dortmunder. Zwar fangen auch sie ganz unten an, also in der Kreisliga A, aber die Fortuna ist Teil eines Bündnisses, der "AG Mädchenfußball in Düsseldorf". Mit neun benachbarten Fußballvereinen – namentlich sind das der CfR Links, TSV Urdenbach, SV Wersten 04, DSC 99, DJK Agon 08, FC Tannenhof, Sportfreunde Gerresheim, Lohausener SV und der VfL Benrath – wollen die Fortunen den Frauen- und Mädchenfußball in der NRW-Landeshauptstadt voranbringen.
"Wir haben von Beginn an sehr viele Gespräche geführt mit den ortsansässigen Mädchen- und Frauenfußballvereinen, um zu sagen‚ das Aushängeschild, der Sympathieträger Fortuna Düsseldorf möchte auch im Frauenfußball Unterstützung leisten", sagte Alexander Jobst gegenüber der "Rheinischen Post" (RP) und fügte an: "Wir wollen überhaupt nicht agieren und Talente wegnehmen, sondern es ist ein Bündnis, und die ganze Talentförderung basiert auf diesem Bündnis, auf einer Gemeinsamkeit, für den Sport in dieser Stadt."
Die SGS Essen, Bayer Leverkusen oder Borussia Mönchengladbach sind schließlich nicht weit, normalerweise würden die talentiertesten Spielerinnen wegen der besseren sportlichen Perspektive Düsseldorf wohl irgendwann verlassen. Genau das soll nun durch die Möglichkeit, in die Infrastruktur eines Profiklubs eingebunden zu sein, nicht mehr passieren.
Das Konzept des Düsseldorfer Bündnisses fußt auf drei Säulen, die lauten: Basis-, Talent- und eben Spitzenförderung. Die Basis, das sind die oben genannten Amateurklubs, zur Talentförderung gehen Trainerinnen und Trainer der Fortuna in die Bündnisvereine und bieten dort zusätzliche Einheiten an. Die Spitzenförderung erfolgt schließlich bei der Fortuna selbst, eben mit den nun aus der Taufe gehobenen U17-Juniorinnen.
"Wir gehen nicht in die Bündnisvereine und sprechen dort die Eltern der Mädchen an, ob ihre Kids bei uns spielen wollen", erläutert Rudolf Schwarzer die Vorgehensweise der Fortuna. "Wir gehen zu den Trainern und sagen ihnen: ‚Uns sind die Nummer drei und die Nummer acht aufgefallen, was hältst du davon, wenn sie künftig bei uns spielen würden.‘ Und wenn der dann antwortet: ‚Das ist okay, die beiden sind wirklich gut, aber ihr habt die Nummer 9 übersehen, die sollte auch dabei sein.‘, dann merken wir, dass das gemeinsam entwickelte Konzept sowohl verstanden als auch unterstützt wird. Und anschließend machen wir das dann natürlich auch so, da gerade die Talentförderung im Vordergrund steht."
Ende Juli wird die U17 an der Arena offiziell den F95-Fans vorgestellt. Dann wird auch das historische erste Spiel der ersten Frauen- beziehungsweise Mädchenmannschaft der Düsseldorfer steigen, Ende August/Anfang September wartet dann der Meisterschaftsstart in der Kreisliga. Nächstes Jahr, zur Saison 2023/24, soll ein Frauenteam folgen, das ebenfalls ganz unten anfangen und aus Spielerinnen der Düsseldorfer Kooperationsvereine zusammengestellt wird. Auch eine U23 ist geplant.
Das Trikot mit dem F95-Emblem zu tragen und von Trainern eines Profiklubs gefördert zu werden, ist sicher ein lohnenswertes Ziel. Die 15-jährige Eliza Bilali ist eine von ihnen, die den Weg von einem kleineren Verein, den Sportfreunden Gerresheim, zur Fortuna geschafft hat. "Es ist einfach cool, wenn alle auf einem Niveau sind", erklärte sie nach dem ersten Training strahlend der "RP".
Die Saison kann kommen – mit Fortuna Düsseldorf in der Kreisliga A. Schalke und Dortmund haben auch so angefangen, beide haben direkt den Aufstieg geschafft – für Fortuna auch ein Ziel, das es zu erreichen gilt.
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