Training mit DFB-Frauen "einmaliges Erlebnis"
Dank des Punktespiels absolvierten die Frauen des TuS Grün-Weiß Holten eine Trainingseinheit mit den DFB-Frauen. Trainer Michael Schimanski spricht darüber.
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Günter Güttler (63) übernimmt als Trainer den SV Pang in der A-Klasse Inn/Salzach in Bayern. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der Ex-Profi, der mit dem FC Bayern München Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger wurde sowie mit dem FC Schalke 04 und dem 1. FC Nürnberg Aufstiege feierte, über die 10. Liga, seinen Freund Lothar Matthäus und die Veränderungen im Leistungssport.
FUSSBALL.DE: Nach einer zweijährigen Pause sind Sie zurück im Trainergeschäft. Wie haben Sie diese Zeit überbrückt, Herr Güttler?
Günter Güttler: Mir tat es gut, einmal vom Fußball abzuschalten. Es hat zwar weiter gejuckt, aber der zeitliche Aufwand wurde zu groß. Ich brauchte eine Pause, um mich mehr um meine Familie und andere Dinge kümmern zu können. Wenn man allerdings mehr als 40 Jahre in diesem Geschäft tätig ist, lässt der Fußball einen nicht los. Ich werde nach der Winterpause im Februar meine erste Trainingseinheit beim SV Pang leiten.
Wie ist der Wechsel in die 10. Liga zu Stande gekommen und was hat Sie letztlich von der Aufgabe überzeugt?
"Die ersten drei Jahre beim FC Bayern München haben mich am meisten geprägt"
Güttler: Ich kenne den Verein SV Pang recht gut. Einige ehemalige Spieler, mit denen ich bereits beim Sportbund DJK Rosenheim zusammengearbeitet hatte, stehen jetzt dort im Kader. Thomas Leppert, der ehemalige Abteilungsleiter vom Sportbund DJK Rosenheim, arbeitet nun in gleicher Funktion beim SV Pang. Er hatte den Stein ins Rollen gebracht. Der SVP hat ein unglaublich hohes Potenzial an jungen Spielern. Das fängt in der D-Jugend an und endet im U 19-Juniorenbereich. Mir macht es großen Spaß, junge Spieler in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihnen etwas aufzuzeigen, woran sie sich orientieren können. Die Jungs sollen Spaß haben und mit Leidenschaft Fußball spielen.
Sie waren früher bei Rapid Wien Co-Trainer von Lothar Matthäus, hatten unter anderem beim 1. FC Köln mit Peter Neururer zusammengearbeitet. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dieser Zeit?
Güttler: Es war eine aufregende Zeit. Meinen Einstieg in das Trainergeschäft hatte ich beim 1. FC Köln. Mein Freund Peter Neururer rief mich damals an und fragte, ob ich mir die Rolle als Co-Trainer bei ihm vorstellen könnte. Ich hatte so etwas noch nie gemacht. Aber er benötigte jemanden, dem er vertrauen konnte. Erst wollte ich nicht, aber Peter blieb hartnäckig. In Köln hatte ich an der Sporthochschule dann auch meinen Fußball-Lehrer gemacht. Die Zeit bei Rapid hätte die schönste in meinem jungen Trainerleben werden können. Rapid ist der FC Bayern München im österreichischen Fußball. Tradition ohne Ende und ein gutes Sprungbrett für Lothar Matthäus, der damals Neueinsteiger war. Lothar hatte jedoch noch keine Lizenz, bat mich um Hilfe, da ich schon im Besitz der UEFA Pro Lizenz war. Das Medien-Echo, das Lothar allein durch sein Erscheinen auslöste, war unglaublich und für mich eine spannende Erfahrung.
Stimmt es, dass Lothar Matthäus Sie während Ihrer aktiven Zeit für die Nationalmannschaft ins Spiel gebracht hatte?
Güttler: Ich war damals Profi beim SV Waldhof Mannheim und befand mich in Topform. Lothar wollte, dass ich zur Nationalmannschaft eingeladen werde, hatte sich bei Franz Beckenbauer für mich eingesetzt. Franz entschied sich jedoch gegen mich, weil ich mit dem SV Waldhof abgestiegen war und er nur Spieler um sich haben wollte, die bei ihren Vereinen internationale Erfahrung vorweisen konnten. Deshalb hatte sich Franz Beckenbauer für die WM 1990 in Italien für Paul Steiner vom 1. FC Köln entschieden.
Als Cheftrainer waren Sie unter anderem in der 3. Liga aktiv. Wollten Sie nie den Sprung in die Bundesliga schaffen oder hat es sich einfach nicht ergeben?
Güttler: Ich hatte beim SSV Jahn Regensburg eine tolle Zeit als Cheftrainer, bin mit dem Jahn in die 3. Liga aufgestiegen. Ich hätte in Regensburg bleiben sollen, habe mich damals jedoch für einen Wechsel zum Ligakonkurrenten SV Wacker Burghausen entschieden. Ich wollte den nächsten Schritt in meiner Trainerkarriere machen, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte. Markus Weinzierl, der mein Co-Trainer in Regensburg war, wollte ich nach Burghausen mitnehmen. Er konnte nicht, so dass ich mit den Leuten vor Ort im Trainerteam zusammenarbeiten musste. Mir wurde bei Wacker nicht die Möglichkeit geboten, etwas aufzubauen. Ich habe dort festgefahrene Strukturen vorgefunden.
Sie haben mehr als 300 Erst- und Zweitligaspiele absolviert. Was können junge Spieler heute noch mit dem Namen Günter Güttler anfangen?
Güttler: Auf Schalke noch ganz viel, weil der Kontakt nach wie vor besteht und ich auch jedes Jahr zu einem Spiel eingeladen werde. Die jungen Leute bei uns in der Region können aber mit meiner Person nichts mehr anfangen. Sie müssen meinem Namen schon in eine Suchmaschine eingeben, um etwas von mir zu erfahren. (lacht)
Mit dem FC Bayern München wurden Sie zu Beginn Ihrer Profikarriere Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger. Wie war es für Sie als junger Spieler, mit Weltmeistern wie Paul Breitner oder Georg Schwarzenbeck in einem Team zu stehen?
Güttler: Ich bin mit 19 Jahren zum FC Bayern gewechselt. Paul Breitner war überragend und für uns junge Spieler ein absolutes Vorbild. Jedes Wort, das er gesagt hat, habe ich aufgesaugt. (lacht) Er hat mir bei meinem Start unglaublich geholfen. Auch wenn ich beim FCB den Durchbruch nicht geschafft habe, möchte ich diese Zeit nicht missen. Mit Karl-Heinz Rummenigge, "Katsche" Schwarzenbeck und Paul Breitner auf dem Trainingsplatz zu stehen, war großartig.
Sie sind gebürtiger Nürnberger, haben beim 3:0-Sieg der Bayern einen Doppelpack gegen den "Club" erzielt. Was ist davon noch in Erinnerung geblieben.
Güttler: Das war meine Eintrittskarte, um später nach Nürnberg zu wechseln. (lacht)
Ihre Verbindung zum FC Schalke 04 haben Sie bereits angesprochen. Wie kommt ein Franke ins Ruhrgebiet?
Güttler: Nach dem Abstieg mit dem SV Waldhof Mannheim hatte ich Angebote vom Hamburger SV, von Borussia Mönchengladbach und eben Schalke 04. Lothar hatte mir den Wechsel mit folgenden Worten schmackhaft gemacht: Hamburg und Gladbach kannst du immer haben. Aber wenn du mit Schalke in die Bundesliga aufsteigst, dann baust du dir selbst ein Denkmal. (lacht) Auf Schalke hatte ich unter Trainer Peter Neururer eine tolle Zeit. Ich wollte in NRW bleiben, aber meine damalige Frau wollte zurück ins beschauliche Frankenland. Der Geruch vom Rasen im ehemaligen Parkstadion, die Leidenschaft und Nähe der Fans zum Verein waren Dinge, die ich komplett genossen hatte.
Wie sehr hat sich der Profifußball im Gegensatz zu Ihrer aktiven Zeit verändert?
Güttler: Das Spiel ist definitiv schneller und dynamischer geworden. Die Spieler sind deshalb aber auch wesentlich verletzungsanfälliger. Durch die hohen Belastungen erleiden die Spieler häufiger einen Kreuzbandriss, was zu meiner Zeit selten vorkam.
Welcher Trainer hat Sie während Ihrer aktiven Karriere am meisten beeindruckt oder geprägt?
Güttler: Peter Neururer war seiner Zeit weit voraus, hatte damals schon Dinge in das Training einfließen lassen, die mir bis dahin völlig unbekannt waren.
Sie haben als Profi ganz viel erlebt. Was ist besonders hängen geblieben?
Güttler: Die ersten drei Jahre beim FC Bayern München haben mich am meisten geprägt. Ich hatte zwar nicht so viele Einsätze, aber dort mein Rüstzeug für die weitere Karriere erhalten. Ich war bei den internationalen Spielen dabei und habe mitgefiebert. Als kleiner Junge aus Herzogenaurach war es das Schönste, was ich miterleben durfte.
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