Sriranganathan: "Auf dem Bolzplatz gelernt"
Katharina Sriranganathan ist in Deutschland derzeit die beste Schützin in der 4. Liga an. Mit FUSSBALL.DE spricht sie über die Torjägerkanone.
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Sie hat in drei verschiedenen europäischen Ländern Fußball gespielt und dabei eine ziemlich exotische Gegend kennengelernt. Nun ist Fatma Kara, 87-fache türkische Nationalspielerin, wieder in ihre Heimat zurückgekehrt: das nördliche Ruhrgebiet.
Der ambitionierte frühere Bundes- und heutige Regionalligist 1. FFC Recklinghausen , der vor dieser Saison unter anderem mit Trainerin Laura Neboli sowie U-20-Weltmeisterin Madeline Gier bereits zwei Hochkaräterinnen präsentierte, hat die in Herten geborene 29-Jährige als Neuzugang vorgestellt. Wegen des coronabedingten Lockdowns muss natürlich auch Fatma Kara noch auf den Neustart bei dem Verein warten, für den sie schon als Kind und Jugendliche am Ball war. FUSSBALL.DE hat mit ihr über Fußball in Deutschland, der Türkei und Island gesprochen.
FUSSBALL.DE: Fatma Kara, warum sind Sie nach mehr als zehn Jahren in der Türkei und Island nun nach Deutschland zurückgekehrt?
Fatma Kara: Ich hatte Heimweh und wollte zu meiner Familie zurück. Auch wenn die Zeit in der Türkei und in Island eine wichtige Erfahrung für mich war, sowohl als Fußballerin und als auch als Mensch, habe ich meine Eltern sehr vermisst.
"In der Türkei ist der Fußball technisch gut, aber es gibt körperliche Defizite. In Island ist das Niveau extrem hoch"
War der 1. FFC Recklinghausen Ihre erste Option?
Kara: Ich hatte auch Angebote von anderen Vereinen aus höheren Ligen, aber die kamen für mich aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Erstens kenne ich den 1. FFC Recklinghausen ja noch von früher, mit unserer Kapitänin Anna-Lena Klos habe ich zum Beispiel früher schon zusammengespielt. Außerdem möchte ich mich jetzt mehr auf meine berufliche Zukunft konzentrieren.
Was planen Sie?
Kara: Ich habe vor zehn Jahren nach meinem Abitur und meinem Wechsel in die Türkei dort Sport auf Lehramt studiert und werde jetzt hier neben dem Fußball erst einmal einen Nebenjob anfangen. Beim 1. FFC Recklinghausen habe ich die Möglichkeit, auf hohem Niveau zu spielen und kann gleichzeitig arbeiten gehen, weil wir nicht jeden Tag trainieren. Außerdem ist es natürlich schön, wieder mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Wenn ich mit dem Fußball aufhöre, möchte ich dann als Lehrerin arbeiten.
Erzählen Sie uns bitte von Ihren Erfahrungen in den anderen Ländern. Worin unterscheidet sich der Frauenfußball in Deutschland, der Türkei und Island?
Kara: In Deutschland habe ich nicht in der höchsten Klasse, sprich in der Bundesliga, gespielt. Daher kann ich den Vergleich nicht wirklich ziehen. In der Türkei gibt es drei, vier richtig starke Mannschaften, dahinter ist das Gefälle schon sehr groß. Der Fußball ist technisch gut, aber körperlich gibt es ziemliche Defizite.
Wie kam es nach den Stationen Trabzonspor, Trabzon Idmanocagi, Atasehir Belediyespor und Besiktas Istanbul denn zum Wechsel nach Island?
Kara: Im Frühjahr 2018 hatten wir in Antalya ein Testspiel gegen eine Mannschaft aus Island, HK/Vikingur. Der Verein hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, für einige Monat in Island zu spielen. Ich fand das spannend und habe zugesagt, auch wenn es eine krasse Umstellung für mich war. Wir hatten in der Türkei 30 Grad und Sonne, doch als ich dann in Island ankam, hat es geschneit. Das war im Mai! Ich wollte eigentlich sofort wieder weg, aber dann bin ich zweieinhalb Jahre geblieben (lacht) .
Was können Sie uns über den Frauenfußball in Island sagen?
Kara: Es war alles sehr professionell und das Niveau extrem hoch. Wir haben jeden Tag trainiert, manchmal zweimal am Tag. Es war anstrengend, hat aber sehr viel Spaß gemacht. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin und mich persönlich und als Fußballerin weiterentwickeln konnte.
Recklinghausen hat hohe Ziele, will möglichst dieses Jahr in die 2. Bundesliga aufsteigen und mittelfristig in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Waren die ambitionierten Pläne am Hohenhorst auch ein Grund für Ihre Rückkehr zum 1. FFC?
Kara: Natürlich! Man sieht, wo der Verein hinwill, das ist für jede Spielerin aus der Region eine interessante Perspektive. Mit Laura und dem Sportlichen Leiter Andreas Krznar gab es sehr gute Gespräche, bevor ich in Recklinghausen unterschrieben habe. Jetzt hoffen wir alle darauf, dass wir bald wieder gemeinsam trainieren dürfen. Ich brauche jeden Tag Bewegung und habe keine Probleme, zu Hause Kraft- und Stabilisationsübungen zu machen und nachher noch in den Wald joggen zu gehen. Aber die Mitspielerinnen zu sehen und mit ihnen auf dem Platz stehen zu dürfen, ist natürlich noch viel schöner.
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