Sriranganathan: "Auf dem Bolzplatz gelernt"
Katharina Sriranganathan ist in Deutschland derzeit die beste Schützin in der 4. Liga an. Mit FUSSBALL.DE spricht sie über die Torjägerkanone.
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[Foto: TSV Kropp]
Dänen, die bei deutschen Amateurklubs kicken, sind selten. Andreas Petersen weiß das, ist er noch einer der wenigen Fußballer aus dem nördlichen Nachbarland, der den Weg über die Grenze genommen und sich einem Verein in Schleswig-Holstein angeschlossen hat. Bis vor wenigen Wochen stand der 24-Jährige noch im Tor des Landesligisten TSV Kropp. Nun ist Andreas Petersen in seine Heimat zurückgekehrt, in wenigen Wochen wird er Vater und möchte dann nicht mehr eine Stunde mit dem Auto zum Training nach Kropp fahren - er spielt ab dem 1. Juli für Aabenraa BK.
Das EM-Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark wird der Aushilfslehrer heute (ab 21 Uhr, live im ZDF und bei MagentaTV) mit seinen Eltern in seinem Heimatort Pattburg verfolgen. Im FUSSBALL.DE -Interview erklärt Petersen, warum Deutschland für ihn Favorit ist.
FUSSBALL.DE: Andreas Petersen, wie intensiv verfolgen Sie die EURO 2024 bisher?
Andreas Petersen: Ich versuche, so viele Spiele wie möglich zu sehen. Die drei Partien der dänischen Nationalelf habe ich alle gesehen, außerdem zwei deutsche Spiele. Das ist ein super Turnier, die meisten Mannschaften spielen offensiv, es fallen viele Tore und die Stimmung ist großartig. Auf das Achtelfinale bin ich nun sehr gespannt.
"In Dänemark wird mehr Wert auf Technik gelegt, in Deutschland wird körperbetonter gespielt"
Wer kommt weiter?
Petersen: Ich denke, dass Deutschland gewinnt. Die Mannschaft macht bisher einen sehr guten Eindruck, vor allem Toni Kroos ist überragend. Dänemark hat gegen England ein gutes Spiel gemacht, die beiden anderen Matches gegen Slowenien und Serbien waren nicht so gut. Dreimal Unentschieden, da weiß man nicht genau, was von den Jungs in einem K.o.-Spiel zu erwarten ist.
Rasmus Höjlund ist ein Star der Truppe, Christian Eriksen eine Legende. Auf wen muss Deutschland noch besonders aufpassen?
Petersen: Pierre-Emile Höjbjerg spielt bisher sehr stark. Er ist eine Führungspersönlichkeit und lässt sein Herz auf dem Platz. Daran können sich die anderen hochziehen, aber ob das gegen Deutschland reichen wird, weiß ich nicht.
Und wer wird Europameister?
Petersen: Ich würde es Deutschland gönnen, aber wenn es gegen Dänemark klappt, dann wartet im Viertelfinale wahrscheinlich Spanien. Es kann sein, dass dann Schluss ist, denn für mich sind Frankreich und Spanien die Favoriten auf den Titel.
Wie kam es, dass Sie im Fußball von Dänemark nach Deutschland gewechselt sind?
Petersen: Stefan Legrum vom TSV Kropp hat mich in Dänemark bei einem Camp für Keeper gesehen. Ich muss ihm aufgefallen sein, denn er hat mich angesprochen, ob ich nach Kropp kommen würde. Aber da war ich erst 16. Für mich war das noch zu früh, nach Deutschland zu gehen. Aber zwei Jahre später bin ich dann zunächst in die U 19 des TSV Kropp gewechselt und danach in die erste Herrenmannschaft in der Oberliga. Angefangen habe ich mit drei Jahren bei Bov IF, in der U 14 bin ich zu Sønderjyske Fodbold gewechselt und von der U 17 bis zum ersten Jahr U 19 habe ich bei Oure FA gespielt.
Waren Sie schon immer Torwart, oder haben Sie als kleiner Junge zunächst im Feld gespielt?
Petersen: Ich war sogar lange Feldspieler, bis zur C-Jugend. Ich habe mal im Mittelfeld und mal im Tor gespielt, das hat mir beides sehr gefallen. Ich denke, dass ich davon sehr profitiert habe. Denn ich würde sagen, dass ich als Torwart gut am Ball bin. Daher will ich auch immer mitspielen.
Welche Unterschiede haben Sie zwischen dem Fußball in Dänemark und in Deutschland festgestellt?
Petersen: In Dänemark wird mehr Wert auf Technik gelegt, in Deutschland wird körperbetonter gespielt. Das ist für jeden Spieler eine Umstellung. Es geht auf dem Platz viel hin und her, es wird um jeden Zentimeter gekämpft.
Spielen deswegen so wenige Dänen in Deutschland? Selbst im Grenzgebiet findet man nur ganz wenige Ihrer Landsleute, die in einem deutschen Amateurverein kicken.
Petersen: Das kann ein Grund sein, aber meistens ist es die Entfernung. Beim Regionalligisten SC Weiche Flensburg 08 war ich mit Philip Österbaek, ebenfalls Torwart, und Tobias Ryborg in einem Team. Für mich selbst ist inzwischen der Aufwand zu groß. Ich musste immer eine Stunde zum Training und zurückgefahren. Das möchte ich jetzt nicht mehr, da ich bald Vater werde. Ab dem 1. Juli kann ich mit dem Rad zum Training fahren, das dauert nur ein paar Minuten und ist sehr angenehm.
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