Wahnsinn: Bierstadts U 13 im Coldplay-Video

Eine Wiesbadener E-Jugend feiert auf einer digitalen Bühne vor fast 40 Millionen Fans einen Sieg und der SV Achternmeer verpflichtet einen Spieler mit Nationalmannschaftsvergangenheit. Nicht-Alltägliches aus dem deutschen Amateur-Alltag in unserer Rubrik Kurzpass kurios.

Bierstadt meets Coldplay

Die britische Band Coldplay gehörte in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten Bands der Welt. Die vierköpfige Popband, die fast 40 Millionen Facebook-Fans und 50 Millionen verkaufte Alben verzeichnet, startete am 19. November ein Filmprojekt für ihren Song „Amazing Day“. Dazu rief sie alle Fans auf, kleine Videos zuzusenden, aus denen das Musikvideo zu dem Song zusammengeschnitten werden sollte. Zahlreiche Menschen aus der ganzen Welt sendeten ihre Ideen und zeigten Szenen aus ihrem Leben. Auch die Wiesbadener Jugendfußballer der U 13 vom FC Bierstadt sendeten einen Clip ein. Mit der spontanen Idee einer Mutter, die beim Jubeln nach einem Sieg einfach mal drauf hielt, schafften es die Nachwuchskicker in das offizielle Musikvideo der Band. Rund 3,6 Millionen Mal wurde dieses seit dem Posting am 3. Januar bisher auf Facebook angeklickt. Die kleinen Kicker auf der weltweiten Musikbühne. SWR3, der Wiesbadener Kurier oder die Hessenschau, alle berichteten über den Auftritt ( Im Video bei Minute 2:45 ). Für die E1 des FC Bierstadt mehr als nur ein „Amazing Day“.

Damals Adriano, heute Kreisliga

Der SV Achternmeer hat auf dem Transfermarkt einen Coup gelandet. In der Winterpause gab der Kreisligist die Verpflichtung des ehemaligen U 17-Nationalspielers Daniel Niemann bekannt. Niemann trug unter anderem bei der U 17-Weltmeisterschaft in Neuseeland das Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Zusammen mit Spielern wie Thomas Hitzlsperger, Florian Kringe oder Andreas Görlitz stand er auf dem Rasen. Einer der danach wohl bekanntesten Gegner war der brasilianische Superstar Adriano.

Unter Trainer Erich Rutemöller erreichte die deutsche Auswahl in der Gruppe mit Australien, Brasilien und Mali nur Platz drei und musste nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Die Gründe für seine Engagement in der Kreisliga nannte Niemann gegenüber dem Weserkurier : „Ich will alles etwas herunterschrauben. Für mich steht der Fußball nicht mehr an erster Stelle. Ich bin vor sechs Wochen Vater geworden. Wir wollen demnächst bauen.“ Nach seiner Zeit bei Werder Bremen, wo ihm der Schritt in den Profifußball verwehrt blieb, hatte er sich dem VfB Oldenburg angeschlossen. Vier Jahre später folgten diverse Stationen in der Landes- und Bezirksliga, jetzt darf sich der Kreisligist SV Achternmeer über die Dienste des Stürmers freuen.