Wegen der Kinder: Mütter gründen eigenes Team

Beim 1. FC Riegelsberg wird der Frauenfußball großgeschrieben: Alleine drei Teams nehmen am Erwachsenen-Spielbetrieb teil. Die dritte Garnitur landete zwar in dieser Saison mit lediglich einem erzielten Punkt auf dem vorletzten Tabellenplatz 7 in der Saar-Bezirksklasse Südwest, hat aber trotzdem einen ganz besonderen Stellenwert im Verein: Hier spielen nämlich fast ausschließlich Mütter von Kindern, die in der SG Riegelsberg-Walpershofen als E- und D-Junioren aktiv sind.

„Ursprünglich“, erinnert sich Spielertrainerin Saskia Dingert, „wollten wir vor rund zwei Jahren nur mal ein internes Spielchen zwischen den Vätern und den Müttern machen. Auf einmal hat es den Frauen aber so viel Spaß gemacht, dass daraus mehr wurde“.

"Auf einmal hat es den Frauen so viel Spaß gemacht, dass daraus mehr wurde"

Die heute 23-Jährige wurde einst beim benachbarten 1. FC Saarbrücken ausgebildet, ging nach Riegelsberg und spielte hier auch in der ersten Mannschaft , die sich in der Regionalliga Südwest so gerade eben den Klassenverbleib erkämpfte. Wegen Schulterproblemen musste sie aber kürzer treten, wirkte trotzdem anfangs noch auf ihrer angestammten Position im Tor mit, ehe sie zwischenzeitlich in den Angriff wechselte.

Der Erfolg lässt sich nicht an der Tabelle ablesen. Dass es so großen Spaß beim 1. FC Riegelsberg III macht, führt Dingert vielmehr auf den großen Zusammenhalt zurück: „Die allermeisten in unserer Mannschaft haben vorher noch nie organisiert Fußball gespielt. Trotzdem ist die Lust am Kicken ungebrochen.“ Der meist zwischen acht und zwölf Jahre alte Nachwuchs ist als Fanclub immer am Spielfeldrand dabei, logisch. Außerdem trainieren die Kids auch oft bei ihren Müttern mit. „Zwei Mal Training bei uns, zwei Mal dann noch in ihrer Mannschaft plus das Spiel am Wochenende. Da sind sie ganz schön fit“, lacht Saskia Dingert.

Beim FCR fühlt sie sich mit ihren Teamkolleginnen bestens aufgehoben: „Hier wird richtig was für den Frauenfußball getan, die Strukturen im Verein stimmen einfach.“ Die erste Mannschaft warf im vergangenen Sommer sogar den Zweitligaabsteiger ETSV Würzburg aus dem DFB-Pokal (3:0). In der zweiten Runde kamen fast 2.000 Zuschauer, um das Gastspiel des amtierenden Deutschen Meisters FC Bayern München zu sehen – der beim 15:0 aber viel zu stark war.

Genau so hoch verlor der 1. FC Riegelsberg III auch sein erstes Saisonspiel bei der FSG Orscholz-Tünsdorf. Dass es im Rückspiel nur ein 0:3 gegen den unangefochtenen Tabellenführer gab, macht deutlich, wie sehr die kickenden Muttis inzwischen dazugelernt haben. Und: Beim Mittelfeldteam SV Hülzweiler wurde gerade mal mit 1:2 verloren.

Wenn das Team künftig dann vielleicht auch mal gewinnt, dann gäbe es sicherlich eine große Siegerfete der Riegelsbergerinnen – natürlich mit den eigenen Kids als ihren größten Fans.